Eine heikle Situation!

Da die Bayern mit Dayot Upamecano, Matthijs de Ligt und Kim Min-jae nur drei erfahrene Innenverteidiger im Kader haben, wird darüber diskutiert, den 35-Jährigen für einen befristeten Vertrag zu verpflichten, um die Abwehr zu verstärken; aber es gibt einen entscheidenden Faktor.

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Training während eines Gerichtsverfahrens

Jerome Boateng sorgt immer noch für Gesprächsstoff. Nachdem er wegen häuslicher Gewalt für schuldig befunden worden war, musste der Verteidiger seiner Ex-Partnerin, die auch die Mutter seiner beiden Töchter ist, Schadenersatz leisten. Seine Anwälte fochten das Urteil an und deckten später schwere Verfahrensfehler auf. Boateng, der Bruder von Kevin Prince, wartet derzeit auf einen neuen Gerichtsprozess.

Er trug von 2011 bis 2021 das Trikot der Bayern und gewann mehrfach die Bundesliga und zweimal die Champions League.

Inzwischen trainiert er wieder bei den Bayern (derzeit bei der zweiten Mannschaft), die ihn gerne wieder verpflichten würden, obwohl noch kein Urteil gegen ihn ergangen ist.

Unruhe in der Bundesliga

Grund für den Wirbel in der Bundesliga sind unter anderem Äusserungen von Christoph Freund, Geschäftsführer von Bayern München: „Ich denke, dass es Ende dieser Woche eine Entscheidung über eine eventuelle Rückkehr des Verteidigers nach München geben wird“, sagte er. Der Sportdirektor erklärte auch: „In erster Linie spielen sportliche Überlegungen eine Rolle, weil wir in erster Linie nur sehen wollen, was für den FC Bayern in sportlicher Hinsicht das Beste ist.“

Und dazu: „Das Verfahren gegen Boateng ist derzeit wieder ausgesetzt und wir betrachten es als seine Privatsache. Seine persönlichen Angelegenheiten sind für uns kein grosses Problem“.

Kurzum: Für die Bayern gilt die Unschuldsvermutung und es macht keinen Unterschied, ob der Spieler auf ein zweites Verfahren wartet, das die Verurteilung bestätigen oder ein neues Urteil fällen könnte.

Tuchels Rolle bei der Entscheidung

Die Andeutung, dass Bayern München geneigt wäre, Boateng zu verpflichten, um Tuchel zu besänftigen, war eine der ersten Merkwürdigkeiten in dieser Geschichte. Einigen Berichten zufolge hat der Trainer öffentlich und privat seine Unzufriedenheit mit dem kleinen Kader des Klubs zum Ausdruck gebracht und war ein starker Befürworter des Boateng-Deals.

Die Untätigkeit des Vereins könnte Tuchel nun erneut frustrieren. Immerhin hat die Idee, Boateng zu verpflichten, einige Anhänger von Bayern München verärgert, und die Mannschaft könnte für diese Entscheidung kritisiert worden sein.

Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel am Sonntag gegen den SC Freiburg wehrte sich Bayern Münchens Trainer Thomas Tuchel gegen Spekulationen, dass der Verein den 35-jährigen Verteidiger, der vor über einem Jahr in die Ligue 1 zu Olympique Lyon gewechselt war, nicht verpflichten wolle, da er seine besten Jahre bereits hinter sich habe.