Gamper ist ein Nachname, den Sie wahrscheinlich schon einmal gehört haben. Seit 1966 veranstaltet der FC Barcelona, die seit jeher zu den Spitzenmannschaften der La Liga gehört, jedes Jahr im Sommer einen Wettbewerb, den Joan Gamper Pokal, um das Andenken an seinen Gründer zu ehren.
«Gamper soll die Farben Blau und entweder Rot oder Gelb von der Basler Mannschaft nach Katalonien gebracht haben.»
Denn es war Hans Gamper, der 1899 den Futbol Club Barcelona gründete. Für den gebürtigen Schweizer, der durch Adoption zum Katalanen wurde, war der Sport schon immer ein grundlegender Aspekt, fast ein Grundbedürfnis. Er begann mit dem Radfahren und begann dann mit Tennis, Rugby und Golf. Doch am meisten faszinierte ihn der Fussball. In seinem Heimatland war er ein sehr erfolgreicher Fussballer: er war Kapitän in Basel, dann bei Excelsior Zürich und Zürich.
Seine Arbeit führte ihn auf ausgedehnte Reisen. Im Jahr 1898 ging er nach Barcelona, wo sein Onkel Emili Gaissart lebte. Er war von der Stadt so fasziniert, dass er beschloss, sich dort niederzulassen. Sein Einfluss auf die katalanische Kultur war unmittelbar, Liebe auf den ersten Blick. Es gelang ihm, sich in kurzer Zeit perfekt zu integrieren. In Barcelona fand Hans Arbeit beim Crédit Lyonnais und bei der Compagna Ferroviaria Sarria, pflegte aber weiterhin seine Leidenschaft für den Sport und wurde Sportkolumnist.
Am 22. Oktober 1899 kündigte Los Deportes, eine Zeitschrift, die er mit herausgegeben hatte, Folgendes an: «Unser Freund und Genosse Kans Kamper, von der Fussballabteilung der «Sociedad Los Deportes» und ehemaliger Schweizer Meister, möchte einige Spiele in Barcelona organisieren und bittet alle, die diesen Sport lieben, sich mit ihm in Verbindung zu setzen, indem sie am Dienstag- oder Freitagabend von 9 bis 11 Uhr in diese Redaktion kommen».
Die Idee war ein grosser Erfolg. Der Erfolg war so gross, dass bei der ersten Zusammenkunft im Gimnasio Solé die Gründung des Fussballvereins FC Barcelona beschlossen wurde. Obwohl er erst 22 Jahre alt war, besass Gamper eine starke Persönlichkeit und Ausstrahlung und schaffte es, alle von seiner Idee zu überzeugen. Als Farbe der Uniform wurde die Blaugrana gewählt, eine offensichtliche Anspielung auf Basel, das Rot und Blau trug.
Obwohl er der unangefochtene Anführer war, beschloss Gamper, zumindest anfangs nicht Präsident zu werden. Er war noch jung und hatte das Gefühl, dass er auf dem Spielfeld etwas beitragen konnte, und so wurde er Spieler und Kapitän des FC Barcelona. In seinen ersten Spielzeiten verhalf er seinem Verein mit seinen Toren zur Spitze. Barcelona gewann 1900/01 die Copa Macaya, während sie 1902 ihr erstes Finale der Copa del Rey bestritten, das sie gegen Club Vizcaya verloren.
Alles schien gut zu laufen, aber 1908 wurde die Lage des Unternehmens kritisch. Barcelona stand kurz vor dem Bankrott, und Gamper beschloss, die Situation selbst in die Hand zu nehmen und wurde der achte Präsident des Vereins. Der Wechsel an der Spitze hat sich positiv auf die Umwelt ausgewirkt.
Gamper erkannte, dass es nicht nur auf die sportlichen Ergebnisse ankam. Der Club musste auf die eine oder andere Weise wachsen. Er startete eine Art Mitgliederwerbekampagne, die dazu führte, dass dem Club innerhalb weniger Jahre 10.000 neue Mitglieder beitraten. Diese Intuition führte zu einer Aufstockung der Vereinskasse und ermöglichte es Barcelona, die Kapazität seines Stadions Les Corts von 20.000 auf 60.000 Plätze zu erhöhen.
In der Folgezeit war Gamper fünfmal Präsident des Clubs (1908-09, 1910-13, 1917-19, 1921-23 und 1924-25), insgesamt 25 Jahre lang. Und unter seiner Führung gewann Barcelona zahlreiche Trophäen. Doch das Ende seines Epos war tragisch. Am 24. Juni 1925 buhten die Fans von Barcelona die spanische Hymne aus und applaudierten stattdessen God Save the Queen, der englischen Hymne.
Gamper wurde beschuldigt, den katalanischen Nationalismus zu fördern, was dem Regime von Primo de Rivera missfiel. Er wurde aus Spanien ausgewiesen und musste in die Schweiz zurückkehren. Ein Jahr später durfte er nach Barcelona zurückkehren, unter der Bedingung, dass er keine Rolle mehr im Unternehmen spielte. Für Gamper, der sich seiner Leidenschaft beraubt fühlte, war dies eine schwer zu akzeptierende Situation. Für ihn war Barcelona alles. Die Depression überrollte ihn, und die Wirtschaftskrise von 1929 verstärkte sein persönliches Drama noch. Am Morgen des 30. Juli 1930 - dem Tag des Endspiels der ersten Fussballweltmeisterschaft zwischen Uruguay und Argentinien - nahm sich Hans «Joan» Gamper das Leben, indem er sich erschoss.
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